Johannesburg (ots) – Aufgrund der anhaltenden Proteste und Plünderungen drohen den SOS-Kinderdörfern in Südafrika die Lebensmittel auszugehen. „Wir haben Schwierigkeiten, an Brot und andere Grundnahrungsmittel zu kommen“, sagt Lebo Phaweni, Sprecherin der Hilfsorganisation in Südafrika. Noch könnten alle Kinder und Mitarbeiter versorgt werden, aber die Situation spitze sich zu.
Seit der Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma vor gut einer Woche kommt es im ganzen Land zu Ausschreitungen. Viele der Kinder und Jugendlichen in den SOS-Kinderdörfern seien zutiefst verängstigt, Kinder im ganzen Land seien höchst gefährdet. Über 70 Menschen seien bei den Unruhen bereits gestorben, darunter in Johannesburg ein 14-jähriger Junge. Das sei untragbar. Die Sicherheit der Kinder müsse an erster Stelle stehen.
Lebo Phaweni sagt: „Die Lage ist höchst angespannt, überall kommt es zu Gewalt. LKW werden daran gehindert, Lebensmittel und Treibstoff zu liefern, zahlreiche Verkehrsverbindungen sind blockiert, Geschäfte, Apotheken und sogar Arztpraxen werden geplündert und in den Brennpunkten mussten Impfzentren geschlossen werden, sodass auch der Kampf gegen Covid 19 zurückgeworfen wird.“
Lebo Phaweni führt die Eskalation auch darauf zurück, dass viele Menschen in bitterer Armut leben und verzweifelt sind. Die Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika ist eine der höchsten der Welt. Mehr als die Hälfte aller jungen Menschen hat keinen Job. Bereits vor Beginn der Corona-Pandemie lebten 55,5 % der Südafrikaner unterhalb der Armutsgrenze. Lockdown und wirtschaftliche Einbrüche in Folge der Pandemie haben die Situation weiter verschärft.
Das Wichtigste sei jetzt, die Gewalt zu beenden und die Grundversorgung schnellstmöglich wieder herzustellen. Langfristig müsse vor allem jungen Menschen eine Perspektive geboten werden. Nur dann könne Südafrika Armut und Ungleichheit hinter sich lassen.
Die SOS-Kinderdörfer helfen den Menschen in Südafrika vielfältig: Verlassene Kinder bekommen ein Zuhause, junge Menschen Hilfe beim Einstieg in die Arbeitswelt und Familien werden dabei unterstützt, die Armut hinter sich zu lassen.
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