Keine Chance für Infektionen / Mühlenkreiskliniken werden Vorreiter bei der automatisierten Desinfektion von Ultraschallsonden

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Hamburg (ots) – Patientensicherheit wie auch der Schutz von Mitarbeitern muss im Umgang mit Desinfektionsmitteln stets im Blickpunkt des Anwenders sein. Die manuelle Wischdesinfektion zur Aufbereitung von Ultraschallsonden ist aufgrund der genutzten Chemikalien in den Fertigtüchern kritisch zu betrachten. Darüber hinaus birgt die rein manuelle Aufbereitung hinsichtlich der Prozessvalidierung, -compliance und -dokumentation sowohl klinische als auch rechtliche Risiken. Insbesondere semikritische Ultraschallsonden mit Schleimhautkontakt müssen einer qualitätsgesicherten Aufbereitung unterzogen werden. Um dieser nachzukommen, haben sich die Mühlenkreiskliniken entschieden, Ultraschallsonden in der Urologie und Gynäkologie mit einem automatisierten Desinfektionssystem, dem trophon2, aufzubereiten.

Ultraschallsonden sind aus der modernen Diagnostik nicht mehr wegzudenken. In allen Fachdisziplinen wie der Urologie, der Gynäkologie oder Gastroenterologie sind sie tagtäglich im Einsatz – teilweise in hygienisch besonders kritischen Bereichen. Nur mit optimaler Desinfektion der Untersuchungsgeräte lassen sich Kreuzinfektionen zwischen Patienten vermeiden.

Herkömmlich geschieht die Desinfektion manuell, mithilfe von Wischtüchern. Erst seit Kurzem gibt es eine technologiebasierte Alternative: den „trophon2“ – entwickelt in Australien, in Deutschland u.a. an der Berliner Charité eingesetzt und inzwischen auch in den Mühlenkreiskliniken im Gebrauch, die damit eine Vorreiterrolle in der gesamten Region Minden-Lübbecke einnehmen. Die innovative Technik habe sich hervorragend bewährt, sagt Dr. Peter Witte, Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene, und verdeutlicht das mit einer beeindruckenden Zahl: „In der Gynäkologischen Ambulanz wurde das Gerät in den ersten sechs Monaten 773 Mal genutzt.“ Drei Geräte seien bereits in der Urologie und Gynäkologie im Krankenhaus Lübbecke und im Universitätsklinikum Minden im Einsatz, die Anschaffung eines vierten Desinfektionssystems stehe bevor.

Standardisiertes, vollautomatisiertes Desinfektionsverfahren stärkt Patientensicherheit

„Die Sonden werden optimal aufbereitet“, erläutert Dr. Witte, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin. „Das bedeutet maximale Sicherheit für die Patientinnen und Patienten.“ Auch bei den hochproblematischen Humanen Papillomviren (HPV) oder multiresistenten Erregern beweist das Gerät seine Stärken: „Alle Viren und Keime werden damit sehr sicher abgetötet.“

Gegenüber der herkömmlichen Wischdesinfektion habe die Aufbereitung der Sonden im trophon2 mehrere Vorteile, so Dr. Witte, der auch Facharzt für Innere Medizin/Pneumologie ist: „Der wichtigste Vorteil ist die erhöhte Patientensicherheit, die sich aus dem standardisierten, immer gleich und vollautomatisch ablaufenden Verfahren ergibt.“ Hinzu kommt eine Vereinfachung der Dokumentationspflicht, weil die komplette Aufbereitung elektronisch dokumentiert wird. „Die neue Technologie ist eine Entlastung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es entfallen einerseits die händische Aufbereitung und zweitens die anspruchsvolle Dokumentation. All das übernimmt nun der neue trophon2. Das Gerät ist sowas wie eine Geschirrspülmaschine für Sonden – nur viel gründlicher“, erklärt Dr. Witte, der sich auch als Mitglied der Sektion „Krankenhausbau und Raumlufttechnik“ der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) intensiv mit Fragen zu neuen technologischen Möglichkeiten beschäftigt.

Gesundheitsschutz der Mitarbeiter und Umweltverträglichkeit im Blick

Zusätzlich wird der Gesundheitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestärkt. Denn dank des geschlossenen Systems entstehen weder toxische Dämpfe noch direkter Kontakt zum Desinfektionsmittel. Das Wirkmittel auf Wasserstoffperoxidbasis befindet sich in versiegelten Kartuschen, die erst im Geräteinnern geöffnet werden, wo ein desinfizierendes Aerosol erzeugt wird. Die feinen Partikel erreichen jeden Winkel der Sondenoberfläche. „Als Nebenprodukte fallen Wasser und Sauerstoff an, die leicht und ohne Belastung der Umwelt entsorgt werden können“, ergänzt Dr. Witte, der mit seiner weiteren Qualifikation als Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen auch immer das Gemeinwesen im Blick hat.

Auch die Anwendung ist einfach. Die Sonden werden zunächst manuell vorgereinigt und dann, ohne dafür vom Ultraschallgerät entkoppelt werden zu müssen, in die Reinigungskammer des trophon2 eingehängt. Der Sondenhandgriff wird genauso sorgfältig gereinigt wie der Sondenkopf: ein zusätzliches Plus an Sicherheit.

Rechtssichere Anwendung entsprechend KRINKO/BfArM-Empfehlung

„Die maschinelle Aufbereitung wird die händische zunehmend ersetzen“, ist Dr. Witte überzeugt und bezieht sich dabei auch auf die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI). Danach ist bei der Reinigung und Desinfektion „maschinellen Verfahren insbesondere aufgrund der besseren Standardisierbarkeit und Reproduzierbarkeit sowie des Arbeitsschutzes der Vorzug zu geben“. Diese Empfehlungen werden bei den Mühlenkreiskliniken mithilfe zukunftsweisender Technik schon jetzt umgesetzt.

Weitere Informationen:

Zu trophon®2: www.nanosonics.eu

Zum Robert Koch-Institut – Aufbereitung von Medizinprodukten und fachliche Erläuterung v. 20.11.2020: www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Aufb_MedProd/Aufb_MedProd_node.html

Über die Mühlenkreiskliniken: In den Häusern der Mühlenkreiskliniken versorgen mehr als 5.200 Mitarbeitende jährlich 250.000 Patienten stationär und ambulant – damit sind die Mühlenkreiskliniken einer der größten Gesundheitsdienstleister in öffentlicher Trägerschaft in Deutschland. Außerdem bietet der Klinikverbund pro Jahr über 650 Menschen einen Ausbildungsplatz und ist damit größter Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb im Kreis Minden-Lübbecke. Darüber hinaus ist das Johannes Wesling Klinikum Minden Universitätsklinikum, Lehr- und Kooperationspartner der Ruhr-Universität Bochum. Der Klinikverbund umfasst alle Versorgungsstufen von der Grund- über die Regel- bis zur Spitzenversorgung.

Über Nanosonics: Nanosonics Ltd. ist ein an der australischen Börse (ASX:NAN) notiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Sydney, Australien. Mit dem Ziel, Infektionen und deren Übertragung zu reduzieren, entwickelt Nanosonics auf Basis einer weltweit einmaligen Technologie Anwendungen zur Aufbereitung von wiederverwendbaren medizinischen Instrumenten. Das erste Produkt von Nanosonics dient der automatisierten, validierten Desinfektion von Ultraschallsonden. Weitere Informationen über Nanosonics erhalten Sie unter www.nanosonics.com.au

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Christian Busse
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Quelle: ots