Dresden (ots) –
Zum 1. April hat das erste von der DKMS betriebene Entnahmezentrum in Dresden seine Arbeit aufgenommen. Für die internationale gemeinnützige Organisation, die sich für die Heilung von Blutkrebspatient:innen einsetzt, ist dies ein bedeutender Schritt. Mit dem eigenen Collection Center wird die DKMS künftig einen größeren Teil der Stammzellspender:innen auf ihrem gesamten Weg begleiten – von der Neuregistrierung über die Entnahme bis hin zur Nachbetreuung. Möglich wurde dies durch eine Ausgliederung von Teilen des Cellex Collection Centers Dresden auf die DKMS.
Patient:innen mit einer Stammzellspende eine zweite Chance auf Leben zu geben ist ein selbstloser Akt der Nächstenliebe. Mehr als 11,5 Millionen Menschen aus sieben Ländern sind bei der DKMS als potenzielle Lebensretter:innen registriert. Mehr als 105.000 von ihnen haben in den vergangenen 32 Jahren Stammzellen gespendet. „Wir sind allen großartigen Menschen von Herzen dankbar, die unsere lebensrettende Mission unterstützen. Die einzigartige Erfahrung der Stammzellspende möchten wir für unsere Spender so angenehm wie möglich gestalten. Neben vielen geschätzten Partnern, die für uns Entnahmen tätigen, können nun auch wir unsere Spender selbst begleiten“, sagt Dr. Elke Neujahr, Vorsitzende der Geschäftsführung der DKMS Gruppe.
Erfahrenes Expertenteam betreut Spender:innen
In den vergangenen Monaten wurde die Ausgliederung von Teilen des Cellex Collection Centers in Dresden auf das DKMS Collection Center vorbereitet. Dieses hat nun zum 1. April 2023 als gemeinnützige GmbH seine Arbeit aufgenommen. In den kommenden Monaten wird dies auch am Standort Köln erfolgen. „Cellex ist seit 20 Jahren unser verlässlicher Partner und hat mehr als 50.000 Stammzellentnahmen für uns durchgeführt. Wir freuen uns daher sehr auf die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den engagierten und erfahrenen Teams aus Expertinnen und Experten in Dresden und Köln“, sagt Dr. Elke Neujahr.
Cellex und die DKMS verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Im Jahr 2001 gründete Professor Gerhard Ehninger die Cellex in Dresden und baute dann 2009 auch das Entnahmezentrum in Köln auf. „Die DKMS und Cellex arbeiten seit jeher Hand in Hand, um lebensrettende Stammzellen von gesunden Spendern für Erkrankte bereitzustellen. Der Übergang stellt sicher, dass die erfolgreiche Arbeit des Cellex Collection Centers von der DKMS im Interesse aller Blutkrebspatientinnen und -patienten weltweit fortgesetzt wird“, sagt Professor Gerhard Ehninger, Geschäftsführender Gesellschafter von Cellex Cell Professionals, der Mitbegründer der DKMS war.
„Ziel ist es, unseren Spendern den bestmöglichen Service zu bieten. Es ist eine große Chance, unser Entnahmezentrum mit einem so erfahrenen und zuverlässigen Team zu starten. Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Spender und Spenderinnen haben für uns höchste Priorität“, sagt Sirko Geist, Geschäftsführer des DKMS Collection Centers. Hervorragende Ärzte und engagierte Koordinations- und Pflegeteams führen dort die Voruntersuchungen durch und ermöglichen hoffnungsgebende Entnahmen – rund sechs Stammzellentnahmen täglich sowie zusätzlich bis zu vier Knochenmarkentnahmen pro Woche. Beides geschieht nach den höchsten Standards, die für pharmazeutische Unternehmen gelten, und mit größter Sorgfalt.
Die ersten Entnahmen haben bereits stattgefunden, weitere Informationen und bewegenden Spendergeschichten gibt es hier.
Zwei mögliche Wege zur Spende: Stammzellapherese oder Knochenmarkentnahme
Mit dem Collection Center erweitert die DKMS ihre Kompetenz um die Bereiche der Stammzellapherese und der Knochenmarkentnahme. Die Entscheidung, welches Verfahren zum Einsatz kommt, richtet sich nach den Anforderungen für die Patient:innen. Spenderwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt.
Bei der peripheren Stammzellentnahme (https://mediacenter.dkms.de/news/verfahren-zur-stammzellentnahme/) (Apherese), die in rund 90 Prozent der Fälle zum Einsatz kommt, werden die Stammzellen ambulant aus dem Blut entnommen. Die Spende dauert etwa drei bis maximal fünf Stunden. Der Spender oder die Spenderin verlässt das Entnahmezentrum noch am selben Tag. Bei der Knochenmarkentnahme (https://mediacenter.dkms.de/news/verfahren-zur-stammzellentnahme/) wird dem Spender oder der Spenderin in einem kleinen operativen Eingriff unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Es enthält etwa fünf Prozent des gesamten Knochenmarks, das sich im Körper innerhalb weniger Wochen vollständig regeneriert.
Steigerung der Entnahmekapazitäten
Im gesamten Bundesgebiet kooperiert die DKMS (https://www.dkms.de/) mit mehreren zertifizierten Entnahmezentren. Auch in Zukunft wird die DKMS weiterhin vertrauensvoll mit ihnen zusammenarbeiten und gemeinsam dafür sorgen, Patient:innen eine zweite Lebenschance zu geben. Denn weltweit erkrankt alle 27 Sekunden ein Mensch an Blutkrebs. Viele von ihnen sind auf eine lebensrettende Stammzellspende angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass ausreichend Entnahmekapazitäten zur Verfügung stehen. „Mit dem DKMS Collection Center wollen wir dem steigenden Bedarf gerecht werden und sicherstellen, dass die Patientinnen und Patienten ihre Spende zum richtigen Zeitpunkt erhalten. Wir planen daher eine Erweiterung unserer Kapazitäten und werden dieses Jahr in neue und größere Räumlichkeiten in Dresden umziehen“, erklärt Sirko Geist.
Die DKMS wird im Lauf des Jahres die Neueröffnung der beiden Standorte in Dresden und Köln feiern.
Alle Informationen und Downloads zur Eröffnung des DKMS Collections Centers finden Sie in unserem Media Center auf https://mediacenter.dkms.de/news/collectioncenter/ und die Geschichte zum ersten Spendertreffen im neuen Entnahmezentrum unter https://mediacenter.dkms.de/news/spendertreffen-dkms-cc/
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