Die 4-Tage-Woche in der Pflege? Experte erklärt das Potenzial und was Betriebe zukünftig bedenken sollten

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Köln (ots) –

Angesichts von Überstunden und Burnout suchen viele Gesundheitseinrichtungen nach Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter zu verbessern und gleichzeitig die Qualität der Pflege aufrechtzuerhalten. Eine Option, die diesbezüglich immer mehr Aufmerksamkeit erhält, ist die 4-Tage-Woche. Doch ist dieser Ansatz in der Pflegebranche umsetzbar?

„Die 4-Tage-Woche hat das Potenzial, die Arbeitszufriedenheit zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Pflege zu gewährleisten. Doch es bedarf einer sorgfältigen Planung und Umsetzung, um mögliche Risiken zu minimieren. Schließlich verzichten Betriebe damit zunächst auf wertvolle Arbeitskraft“, sagt Martin Recht. Er berät deutschlandweit Kliniken bei der Personalfindung und weiß, wie sie ihre Mitarbeiter zufriedenstellen und neue Leute begeistern. Welches Potenzial er in der 4-Tage-Woche sieht und was Betriebe darüber hinaus zukünftig im Recruiting beachten sollten, verrät er in diesem Beitrag.

Die Vorteile der 4-Tage-Woche für Gesundheitseinrichtungen

Eine 4-Tage-Woche geht für Arbeitgeber grundsätzlich mit diversen Vorteilen einher. Dazu zählen beispielsweise ein vereinfachtes Recruiting und eine gesteigerte Mitarbeiterbindung. Die um einen Tag verkürzte Arbeitswoche in der Pflege könnte zudem Teilzeitkräfte dazu ermutigen, in Vollzeit zu wechseln. Zwar nimmt die reine Dienstzeit im Rahmen der 4-Tage-Woche nicht ab, doch die drei freien Tage könnten für viele Pflegekräfte einen überzeugenden Anreiz für eine Stundenaufstockung bieten. Einrichtungen sind dadurch letztlich auch dazu in der Lage, ihre Anzahl an meist kostenintensiven Leiharbeitern zu reduzieren.

Mögliche Risiken im Blick

Mithilfe der 4-Tage-Woche könnte das bestehende Personal entlastet und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Gleichzeitig soll das Modell aufgrund der verlängerten Schichten für eine gleichbleibend hohe Pflegequalität bei verringerten Kosten sorgen. In der Theorie klingt die 4-Tage-Woche also durchaus vielversprechend. Praktisch muss sich ihre Umsetzbarkeit aber in jedem Fall beweisen.

Ob ein zusätzlicher freier Tag die erhöhte Mehrbelastung an den regulären Arbeitstagen ausgleichen kann, bleibt abzuwarten. So halten einige die 4-Tage-Woche im Rettungswesen, der Pflege oder im regulären Klinikalltag schlicht für nicht umsetzbar. Der Personalbedarf muss letztlich kontinuierlich sichergestellt werden, worauf sich die gesteigerte Belastung pro Schicht kontraproduktiv auswirken könnte.

Das Gesamtpaket muss überzeugen

Arbeitgeber im Gesundheitswesen müssen Wege finden, um sich attraktiver zu positionieren. Flexible Arbeitszeitmodelle wie die 4-Tage-Woche sind eine denkbare Möglichkeit hierfür. Ob sie Pflegeberufe jedoch dauerhaft attraktiver macht, muss sich erst zeigen. Das lässt sich derzeit noch nicht beurteilen. Generell steht aber fest, dass familienfreundliche Arbeitszeiten immer wichtiger werden. Es geht dem Personal also um eine gute Work-Life-Balance, die eine angemessene Bezahlung nicht ausschließen darf. Zudem schätzen viele Pflegekräfte ein motivierendes Team mit netten Kollegen. Das Gesamtpaket muss also stimmen, damit eine Gesundheitseinrichtung als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.

Über Martin Recht:

Martin Recht ist Geschäftsführer von Personal Hospital. Gemeinsam mit seinem Experten-Team arbeitet er deutschlandweit an langfristigen Lösungen für die erfolgreiche Mitarbeitergewinnung von Kliniken. Sowohl große Krankenhäuser als auch namhafte Universitätskliniken zählen zu den Kunden der renommierten Personalberatung. Dabei legt das Team großen Wert auf eine lokale Präsenz: Sie sprechen direkt mit den Menschen vor Ort, um ihre Sorgen und Nöte zu verstehen. Bedarfsoptimierte Lösungen für den individuellen Bedarf können so rasch gefunden werden. Weitere Informationen dazu unter: https://personal.hospital/

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Geschäftsführer: Marcel P. Osten, Martin L. Recht