„Osteopathie in Hessen ist ein Leuchtturmprojekt“ / Erster akademischer Osteopathie-Studiengang Deutschlands feiert Geburtstag

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Idstein (ots) –

„Die Osteopathie in Hessen ist ein Leuchtturmprojekt und die Akademisierung unabdingbar für die Anerkennung des Berufs Osteopath/Osteopathin.“ Mit diesen Worten lobte der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch am Samstag die steten Bemühungen um Professionalisierung der Osteopathie anlässlich des elften Geburtstages des ersten Osteopathie-Studiengangs Deutschlands an die Hochschule Fresenius in Idstein. Unter der Schirmherrschaft des hessischen Staatsministers Kai Klose veranstalteten mehr als 90 Gäste, Ehemalige und Dozenten eine akademische Feier – den Blick zurück und in die Zukunft gerichtet.

Zum Wintersemester 2011 war auf Initiative des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. der erste grundständige akkreditierte Bachelor-Studiengang Osteopathie in Deutschland eingerichtet worden. Die Hochschule Fresenius in Idstein bietet seitdem Abiturienten, Schülern mit Fachhochschulreife und Personen mit Hochschulzugangsberechtigung und ohne vorherige Ausbildung die Chance, in acht Semestern einen nach den Bologna-Kriterien anerkannten akademischen Bachelor-Abschluss für Osteopathie zu erreichen. Vor einigen Jahren wurde das Vollzeitangebot konsequent um einen Masterabschluss erweitert.

Das zehnjährige Jubiläum sollte ursprünglich bereits 2021 gefeiert werden und wurde pandemiebedingt verschoben. Seit dem Start des Studiengangs 2011 gab es 458 Osteopathie-Bachelor-Abschlüsse am Standort Idstein und 299 weitere am Hochschul-Standort München, der wenig später ins Leben gerufen wurde, verriet Studiendekanin Hester van Wijnen in ihrem Rückblick. 166 Studierende sind momentan in Idstein für Osteopathie auf Bachelor eingeschrieben, 120 in München und 25 in Köln. Den Masterstudiengang haben in Idstein bereits 162 Absolventen erfolgreich abgeschlossen; zur Zeit wird er von 30 Studierenden belegt. Internationale Kooperationen unter anderem mit der A.T.Still-Universität Kirksville sind mittlerweile etabliert.

„Sie haben dafür gesorgt, dass die Osteopathieausbildung erstmals in ein staatlich anerkanntes akkreditiertes Studium implementiert werden konnte. Seitdem haben Sie mit viel Arbeit und Tatkraft einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die osteopathische Qualifikation zu sichern. Dieser neu etablierte und qualitativ auf höchstem Niveau entwickelte Studiengang setzt herausragende Maßstäbe für eine gute und sichere Patientenversorgung“, lobte Hessens Sozialminister Kai Kose in seinem Video-Grußwort. Der Idsteiner Stadtrat Dr. jur. Heinz Ludwig Berger dankte in seinem Grußwort allen Beteiligten für ihre Arbeit und unterstrich die Bedeutung des Studiengangs für Idstein. Dass Akademisierung und Forschung alternativlos für die Etablierung des eigenständigen Berufs Osteopath/in sind, wurde in den Beiträgen vieler Redner deutlich. Deutschlandweit ist es inzwischen auch über andere Hochschulen, z.B. in Hamburg, Karlsruhe und Dresden, möglich, Osteopathie zu studieren.

Prof. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung gab einen Einblick in das Thema „Osteopathie und Evidenz“ und verwies auf die neu ins Leben gerufene Osteopathie-Studiendatenbank OSTLIB.de, in der osteopathische Studien und Fachartikel seit 10. Juni 2022 gebündelt zu finden sind.

Studiendekanin Hester van Wijnen unterstrich: „Der Studiengang soll sich immer wieder zeitgemäß anpassen können. So reakkreditieren wir wieder und entwickeln uns weiter. Wir erwarten, dass wir einen Beitrag zur Professionalisierung des Berufes beitragen können, damit er einmal selbstverständlich und ein im Gesundheitssystem integrierter Beruf wird.“ VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann, die seit elf Jahren im Studiengang an der Idsteiner Hochschule lehrt, regte an, mit bestehenden Forschungsinstituten im Bereich der integrativen Medizin und auch Universtäten nächste Schritt zu gehen. „Die Anschlussfähigkeit und der Zugang zu Promotionsstudiengängen im und für das Forschungsthema Osteopathie müssen für unsere Absolventen geschaffen werden. Denn WIR hier in Idstein sind die Pioniere. Nur daraus kann genuine osteopathische Lehre etabliert und weiterentwickelt werden.“

Derzeitige und ehemalige Dozenten gaben in Kurzvorträgen Einblick in ihre Tätigkeit und persönliche Erlebnisse. Fachvorträge der Osteopathen und Dozenten Dr. Edgar Hinkelthein und Peter Levin am Nachmittag, eine Wiedersehensfeier am Abend und Workshops am Sonntag rundeten das Jubiläum ab.

Hintergrund: Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend. Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. wurde als Fachverband für Osteopathie 1994 in Wiesbaden gegründet. Als erster und mit mehr als 5500 Mitgliedern größter Berufsverband verfolgt der VOD im Wesentlichen folgende Ziele: Er fordert den eigenständigen Beruf des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf, informiert sachlich und neutral und betreibt Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Über 2 Millionen Besucher informieren sich jedes Jahr auf osteopathie.de, der dort zu findenden Therapeutenliste mit qualifizierten Osteopathen und darüber, in welchem Umfang fast 100 gesetzliche Krankenkassen Osteopathie bezuschussen.

Pressekontakt:
Michaela Wehr
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Original-Content von: Verband der Osteopathen Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots