Gaming ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es ist zu einer Freizeitbeschäftigung geworden, der Menschen aller Altersklassen nachgehen. Die bunt gemischte Gamer Community wird zunehmend inklusiv – und das ist gut so: Durch das Vermitteln positiver Darstellungen und das Überwinden von Hindernissen in der Kommunikation kann das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen gestärkt werden.
Gaming Communities – Zusammenhalt beim Spiel
Es kommt vor allem auf den gemeinsamen Spaß an. Dank Online Funktionen und Multiplayer Modi sind die meist gespielten Games heute alles andere als ein einsames Hobby, das von sozialem Rückzug gekennzeichnet ist. Man tauscht sich über soziale Medien aus, teilt Spielstände und Ranglisten oder nimmt an Wettbewerben teil.
Die Perfektion der Spielewelten, mit hervorragenden Grafiken und Charaktere mit Super Skills, lassen die Stunden beim Spiel verfliegen. Doch in diesen virtuellen Welten ist nicht immer alles perfekt. Beim Programmieren der Spiele können Fehler unterlaufen, das ist nur menschlich. Manchmal führen diese zu lustigen Fehlfunktionen, von denen manche, wie hier von Cyberghost zusammengefasst, echten Kultstatus erreichen.
Wenn es mal nicht so reibungslos läuft, kann es also noch mehr Spaß machen, wie im echten Leben. Und einige Spieleentwickler zielen darauf ab, die makellosen Charaktere ihrer Stories realistischer zu machen. Lebensechte Figuren mit Stärken und Schwächen erleichtern es den Spielern, sich in sie hineinzuversetzen, bieten so ein intensiveres Spielerlebnis und sprechen Untergruppen in der Community an.
Realistische Avatare – besondere Gaming Charaktere
Einer der wichtigsten Gründe, die für einen inklusiven Ansatz im Gaming sprechen, ist, dass sich hier eine Chance bietet, Vorurteile und Stereotypen aufzubrechen. Durch die Integration von Figuren in Videospielen, die nicht der Norm entsprechen, kann das Verständnis gestärkt werden. Noch sind solche Avatare eher selten zu finden, aber es gibt sie. Ein Beispiel für einen Charakter mit einer Körperbehinderung ist Connor aus Detroit:Become Human, das von der Stiftung Digitale Spielekultur als Spiel mit pädagogischem Potenzial beschrieben wird. Connor wurde von seinen Schöpfern mit einer Einschränkung in seiner Motorik programmiert. Dies bedeutet, dass er Schwierigkeiten hat, komplexe Bewegungen auszuführen, was ihn aber nicht daran hindert, ein hervorragender Ermittler zu sein.
Das Aufbrechen der Muster von klischeehaft fehlerlosen Figuren hin zur Integration von Charakteren mit individuellen Schwächen und Makeln wird von den Spielern gut angenommen. Das beliebte Spiel Horizon Dawn ist ein weiteres Beispiel für die Einbeziehung eines ungewöhnlichen Charakters: Die Figur Aloy wurde mit einer sichtbaren Narbe auf ihrem Gesicht geboren und wird im Spiel von anderen Charakteren aufgrund dieser Narbe diskriminiert. Aloy muss sich jedoch nicht nur gegen Vorurteile durchsetzen, sondern auch in einer Welt voller Roboter und feindlicher Stämme überleben. Inklusion ist also ein Aspekt, der in den virtuellen Spielwelten durchaus thematisiert wird.
Sonderfunktionen – den Zugang erleichtern
In der Videospielindustrie bedeutet Inklusion auch, dass Entwickler sicherstellen müssen, dass ihre Spiele eine barrierefreie Gestaltung aufweisen, die für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen zugänglich ist. Dazu gehört auch, dass Spielsteuerungen an individuelle Bedürfnisse angepasst werden können. Wie wichtig dies ist, erklärt auch Melanie Eilert in einem Interview für das Magazin der Bertelsmann Stiftung. Die Darstellung von Charakteren mit Behinderungen in Videospielen trägt zur Normalisierung und Akzeptanz bei. Es ist auch sehr förderlich, wenn Menschen mit Behinderungen auch im Gaming positive Vorbilder haben.