Mainz/Hannover (ots) –
Hören ist kein rein körperlicher Vorgang, der sich auf die Ohren beschränkt, sondern es erfordert Hirnleistung! Feine Haarsinneszellen im Innenohr nehmen die Schallwellen auf und geben den Schall als Nervenimpulse zum Hörzentrum im Gehirn weiter. Dort wird das Signal entschlüsselt, damit wir das Gehörte auch verstehen können.Deshalb ist es wichtig, „geistig auf der Höhe“ zu sein, wenn wir gut hören wollen.
Je älter man wird, desto mehr lässt das Hörvermögen nach. Gleichzeitig nehmen die sogenannten „kognitiven Fähigkeiten“ ab. Dieser Sammelbegriff umfasst wichtige Dinge, wie zum Beispiel Aufmerksamkeit, Erinnerungsvermögen, Konzentration, die räumliche Vorstellungskraft. Das sind Grundlagen des menschlichen Denkens. Konzentration, Lernen, Zahlenverständnis, Intelligenz und Erinnerungsvermögen gehören ebenfalls dazu. Diese kognitiven Fähigkeiten sind wichtig, um den Alltag zu gestalten. Forscher der University of Cambridge und des MRC Institute of Hearing in Nottingham empfehlen daher, dass ältere Menschen grundsätzlich ihre kognitiven Fähigkeiten nutzen und trainieren sollten, um so auch ihr Sprachverstehen zu verbessern. Wenn das Hörvermögen eingeschränkt ist kann die Versorgung mit Hörsystemen dafür sorgen, dass Menschen mit Hörverlust „geistig auf der Höhe“ bleiben und kognitiv in etwa auf dem gleichen Niveau sind wie Menschen ohne Hörverlust. Gutes Hören und kognitive Fähigkeiten hängen unmittelbar zusammen.
Hörtraining
Im Rahmen der Hörsystemversorgung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Kognition zu trainieren und die Höranstrengung gering zu halten. Zum Beispiel das Hörtraining. Ähnlich wie ein Kreuzworträtsel als „Gehirnjogging“ beschrieben wird, hilft Hörtraining dem Hörgedächtnis auf die Sprünge und erleichtert das Erkennen von Wörtern und deren Sinn.
Audiotherapie
Auch eine Audiotherapie, die von Hörakustikern mit einer speziellen Zusatzausbildung angeboten wird, kann helfen, den Alltag mit Hörverlust besser zu gestalten. Dabei werden unter anderem Strategien fürs Hören und Kommunizieren und für den Umgang mit dem Hörverlust entwickelt.
Alltagshelfer
Außerdem empfiehlt Beate Gromke, Hörakustikmeisterin und Präsidentin der Europäischen Union der Hörakustiker e. V., auf Zusatzgeräte zurückzugreifen. „Es gibt zahlreiche Alltagshilfen, zum Beispiel beim Fernsehen, Musikhören, Telefonieren oder bei Konzerten. Ich empfehle, diese Unterstützung zu nutzen. Menschen mit Hörverlust profitieren davon. Das Hören wird verbessert, und die Höranstrengung sinkt. Das ist eine enorme Erleichterung.“
Über dieses und weitere Fachthemen informieren sich Hörakustiker aus der ganzen Welt auf dem 66. Internationalen Hörakustiker-Kongress. Dieser findet vom 12. bis 14. Oktober 2022 in der Deutschen Messe Hannover statt. 30 wissenschaftlichen Fachvorträgen können sich Akustiker für ihre professionelle Arbeit mit den Kunden weiterbilden. Auf der begleitenden Industrieausstellung zeigen zudem rund 120 internationale Aussteller ihre Produktneuheiten.
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