Hannover (ots) –
Viele Menschen kämpfen mit unkontrollierbaren Heißhungerattacken auf Süßes und fragen sich infolgedessen, ob sie möglicherweise zuckersüchtig sind. Die hohe Verfügbarkeit von zuckerhaltigen Lebensmitteln macht es noch schwerer, diesem Verlangen zu widerstehen.
„Was belegt ist: Übermäßiger Zuckerkonsum führt nicht nur zu Gewichtszunahme, sondern schädigt auch das Herz und fördert zahlreiche Gesundheitsprobleme“, erklärt Fitnesstrainer und Ernährungsexperte Jan Bahmann. Was wirklich hinter der sogenannten „Zuckersucht“ steckt und wie man einen gesunden Umgang damit finden kann, verrät er Ihnen in diesem Beitrag.
Welche Auswirkungen hat Zucker auf den Körper?
Zucker ist ein beliebter Geschmacksträger, er gilt jedoch vor allem im Übermaß als ungesund. Viele Mediziner warnen davor, Zucker in zu hohen Mengen einzunehmen und führen verschiedene Krankheitsbilder an, die dieser Konsum begünstigen kann, allen voran die Gewichtszunahme. Studien haben gezeigt, dass Probanden, die Zucker in Süßgetränken einnahmen, durchschnittlich 0,8 kg zunahmen. Wurden stattdessen herzhafte, kohlenhydratlastige Speisen verabreicht, blieb dieser Effekt aus. Allerdings lässt sich daraus kein negativer Effekt von Zucker an sich auf das Gewicht ableiten, denn entscheidend ist die Aufnahme der Kalorien, die durch die als lecker empfundenen Getränke eingenommen wurden.
Aktivierung des Lernsystems
Menschen konsumieren Zuckerhaltiges oft deshalb im Übermaß, weil sie es als köstlich empfinden. Schmackhafte Speisen stimulieren das Dopamin im Gehirn und führen zu einer höheren Ausschüttung dieses Hormons. Dieses sogenannte Lernhormon signalisiert dann dem Gehirn, dass ein Nahrungsmittel mit höherem Energiegehalt positive Auswirkungen haben. Daraus entwickelt sich auf Dauer der sogenannte erlernte Geschmack, der letztendlich die geschmacklichen Vorlieben prägt.
Allerdings ist dies mit einer Sucht im klassischen Sinne nur sehr bedingt vergleichbar. Denn auch Menschen, die gerne Süßspeisen in größeren Mengen konsumieren, sehen in der Regel davon ab, Zucker pur zu sich zu nehmen und fühlen sich von dessen Anblick auch eher nicht zum Konsum verleitet. Denn er hat nur einen geringen Eigengeschmack und benötigt einen sogenannten sensorischen Reiz, den Geschmack, um seinen Effekt zu erzielen. Die gleichen Auswirkungen lassen sich jedoch auch bei fetthaltigen Speisen beobachten. Ein häufig beobachteter Effekt zeigt sich, wenn Menschen nach einer extrem fetthaltigen, aber schmackhaften Mahlzeit trotz Sättigung ein starkes Bedürfnis verspüren, süße Desserts zu sich zu nehmen. Im sensorischen Sinn wird dies als spezifische Sättigung bezeichnet, da das herzhafte Bedürfnis gestillt ist, aber noch keine Sättigung in Bezug auf Süßes erfolgt ist. Das Belohnungssystem reagiert auf die Kombination aus Süßem und Fettigem, nicht auf puren Zucker allein.
Gesundheitliche Risiken durch den Zuckerkonsum
Insgesamt gibt es drei Formen von Kohlenhydraten, die der menschliche Körper aufnimmt: Glukose, Galaktose und Fruktose. Jede Speise, die ein Mensch einnimmt, wird in diese drei Bestandteile zerlegt und so aufgenommen. Kurzkettige Zuckerbestandteile gelangen schneller in die Blutbahn als sogenannte langkettige Kohlenhydrate, da sie komplexer aufgebaut sind. Dennoch lässt sich daraus nicht eine grundsätzliche Schädlichkeit von Zucker ableiten, da er erst schädlich wird, wenn man ihn in extrem hohen Mengen aufnimmt: Die hohe Kalorienaufnahme führt zu Übergewicht, das wiederum viele Krankheitsbilder begünstigt, zum Beispiel eine Fettleber, Diabetes oder eine Insulinresistenz. Menschen, die einen zu hohen Körperfettanteil aufweisen, erkranken somit schneller – wer jedoch einen gesunden Körperfettanteil und einen entsprechenden Verbrauch durch genügend Muskulatur hat, wird trotz hohem Zuckerkonsum nicht automatisch am metabolischen Syndrom erkranken.
Auf den richtigen Konsum kommt es an
Der Grund, warum häufig von einer Zuckersucht gesprochen wird, liegt vor allem im wahrgenommenen Kontrollverlust und einer gesteigerten Lust auf Süßes. Doch all dies sind erlernte Vorlieben. Grundsätzlich gilt, dass Zucker, wenn er in Maßen eingenommen wird, keine nachgewiesenen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Es kommt somit auf den richtigen Umgang damit an. Hilfreich ist hierbei, möglichst unverarbeitete Lebensmittel zu konsumieren, denn hochverarbeitete Lebensmittel enthalten häufig viel Zucker. Generell gilt, dass zuckerhaltige Lebensmittel lediglich 20 Prozent der Energiezufuhr bilden sollten. Wer dies beachtet, reduziert die Zuckerzufuhr automatisch auf ein ausgewogenes Maß. Der Vorteil: Dadurch reduziert sich automatisch auch der Kombinationseffekt mit fetthaltigen Speisen. Menschen, die es schaffen, dies zu kontrollieren, fördern die eigene Gesundheit und pflegen einen gesunden und sinnvollen Umgang mit Zucker.
Über Jan Bahmann:
Jan Bahmann ist Abnehmcoach und gemeinsam mit seinem Team hilft er seinen Kundinnen dabei, langfristig abzunehmen und ihre Wohlfühlfigur zu erreichen. Die Besonderheit: Im Mittelpunkt des Coachings steht neben der bloßen Gewichtsreduktion vor allem der Aufbau eines neuen Bewusstseins für einen gesunden Lebensstil – ohne große Einschränkungen oder Verzicht. Weitere Informationen unter: https://janbahmann.de/
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