München (ots) –
Der 3. November ist Weltmännertag. Ein Aktionstag, der an die Verantwortung für Gesundheitsvorsorge appelliert: Die Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“ setzt gemeinsam mit Arzt und Influencer Aljosha Muttardi und Content Creator und Aktivist Gialu das Thema HPV auf die Agenda und klärt über HPV und mögliche Vorbeugemaßnahmen wie die Schutzimpfung auf. Denn: Fehlendes Wissen kann nicht nur die Gesundheit von Männern, sondern auch die ihrer Sexualpartner:innen gefährden.
„Zum einen fehlt Bewusstsein für das Thema HPV, weil einfach zu wenig drüber gesprochen wird. Zum anderen glaube ich, dass viele Menschen davon ausgehen, dass HPV eben nur Frauen betrifft, aber es kann ja alle Geschlechter betreffen“, sagt Aljosha Muttardi. Und damit hat er recht: 85% bis über 90% aller Menschen infizieren sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (kurz HP-Viren). Das heißt, Jungs bzw. Männer können genauso von HPV betroffen sein wie Mädchen und Frauen. HPV-bedingte Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen bei allen Geschlechtern und können auch bei Männern schwerwiegende Folgeerkrankungen auslösen. Das Virus kann neben unterschiedlichen Krebsarten wie Analkrebs oder auch Genitalwarzen verursachen. Ungefähr 1.600 Männer erkranken jedes Jahr an HPV-bedingten Tumoren.
HPV geht uns alle etwas an
„Oft wird HPV nur in der Frauengesundheit thematisiert! In meiner Community sind beispielsweise viele nichtbinäre Personen, Frauen und Männer. Und es ist einfach total wichtig zu wissen, dass HPV alle betreffen kann“, sagt Gialu. Mit seinem Engagement versucht er, informativ über die Krebsvorsorge zu sprechen: „Alle Menschen, unabhängig ihres Geschlechts, sollten aufgeklärt sein über das Thema HPV, um dann selbstbestimmt über ihren eigenen Körper entscheiden zu können“, so Gialu.
Das ist auch der Grund, warum Aljosha Muttardi seine Reichweite in den Sozialen Medien für die Initiative nutzt: „Mir ist es wichtig, über HPV zu sprechen, weil ich Awareness für das Thema schaffen möchte. Ich möchte die Stigmatisierung rausnehmen – das Schamgefühl aus der Gleichung rausnehmen, damit Menschen offener darüber sprechen können und verstehen, dass eine HPV-Impfung bestimmten Formen von HPV-bedingtem Krebs vorbeugen kann.“ Daher lautet sein Appell zum Weltmännertag: „Seid laut! Viren ist dein Geschlecht egal! Wenn wir alle offen darüber sprechen und jede Person ihre Plattform nutzt, um Wissen zu verbreiten und aufzuklären, dann ist das ein Gewinn für uns alle, denn die HPV-Impfung kann dabei helfen, bestimmte HPV-bedingte Krebsarten vorzubeugen! Es kann also euch selbst oder eure Familie, Kinder und auch Freund*innen treffen.“
Richtig männlich ist: Krebsvorsorge!
Die HPV-Impfung ist in Deutschland eine Standardimpfung, so wie z. B. die Impfung gegen Mumps, Masern und Tetanus. Die STIKO empfiehlt eine Impfung von Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen können bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Und trotzdem ist die HPV-Impfrate in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern erschreckend niedrig. Während andere Industrieländer wie Schweden, Portugal, Norwegen und Australien bei 15-jährigen Mädchen auf Impfquoten (für eine vollständige Impfung) von 80 bis über 90 Prozent kommen, liegt Deutschland bei den 15-jährigen Mädchen bei 51 Prozent für eine vollständige Impfung, die Impfquoten bei den Jungen im selben Alter liegen sogar nur bei 17 Prozent (RKI-Daten, Stand 2020). Eine Impfung nach dem 18. Lebensjahr kann aber immer noch sinnvoll sein! Sexuell aktive Männer und Frauen sind unabhängig von ihrem Alter oder Beziehungsstatus anfällig für HPV-Infektionen und ggf. daraus resultierenden Erkrankungen. Viele gesetzliche und private Krankenversicherungen zahlen die HPV-Impfung auch für Frauen und Männer über 18 Jahre. Dies muss im Vorfeld der Impfung bei der entsprechenden Krankenversicherung abgeklärt werden.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.msd.de/presseinformationen-hpv/ bzw. auf www.entschiedengegenkrebs.de.
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