Ukraine: Nothilfe auch im Jahr 2004 weiterhin notwendig / 327.000 Menschen regelmäßig mit Hilfsmaßnahmen erreicht ++ Konzentration im Jahr 2024 auf Überlebenssicherung und psychologische Unterstützung

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Berlin (ots) –

Zwei Jahre seit Beginn des russischen Angriffskriegs sinken die Hoffnungen der Menschen auf ein baldiges Ende. „Vor einem Jahr hat man noch überall das Wort Frieden gehört“, konstatiert Philipp Francke, Projektkoordinator bei der Johanniter-Partnerorganisation NEW DAWN. „Das hört man in den Dörfern entlang der Frontlinie schon lange nicht mehr.“

Fast täglich gibt es landesweiten Luftalarm zu jeder möglichen Tag- und Nachtzeit. Innerhalb weniger Minuten müssen sich die Menschen und auch die Mitarbeitenden der Johanniter und ihrer Partner über Stunden in Luftschutzbunker flüchten. „Das zermürbt die Menschen“, sagt Adam McKerrow, Johanniter-Landesbüroleiter in der Ukraine.

Überlebenssicherung ist das Wichtigste

Neben den Menschen sind auch die knappen Ressourcen erschöpft. 14,6 Millionen Menschen – 40 Prozent der Bevölkerung – sind dringend auf Hilfe angewiesen. „Viele Menschen leben ohne zuverlässige Wasser-, Gas- oder Stromversorgung“, so McKerrow.

Deshalb fahren die Mitarbeitenden der Johanniter-Partner tagtäglich in die Dörfer und Städte entlang der Frontlinie im Süden und Osten, um die Menschen zu unterstützen. Im Gepäck Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Batterien, Lampen, Dämmmaterial, Dachschindeln, Feuerholz, Kohle und Decken. „Die Menschen leben unter unvorstellbaren Bedingungen in massiv zerstörten Häusern“, so Francke. „Dank der Hilfe der Johanniter konnten wir bereits tausende zerstörte Dächer neu decken und Häuser winterfest machen.“

In allen Dörfern schlägt den Mitarbeitenden dabei große Dankbarkeit entgegen. Denn viele in der Bevölkerung haben ihre Arbeit verloren, können auf den Feldern nichts mehr anbauen, da sie vermint sind. Geld für die notwendigsten Dinge ist kaum noch verfügbar.

Seelische Wunden heilen

Neben der weiterhin dringend benötigten Nothilfe brauchen auch viele Menschen in der Ukraine psychologische Hilfe. So unterstützen die Johanniter vier Frauenhäuser in verschiedenen Regionen der Ukraine, in denen Mütter mit ihren Kindern Zuflucht finden, die häusliche Gewalt oder Gewalt unter russischer Besatzung erfahren haben. In den Schutzhäusern der Johanniter-Partnerorganisation ELEOS werden sie von Fachleuten psychologisch, sozial und juristisch betreut.

Mitarbeitende und Freiwillige der Partnerorganisationen führen ihre tägliche Hilfe weiter fort, obwohl auch sie vom Krieg betroffen sind. Auch sie haben oft Familienangehörige, Freunde und ihre Heimat verloren. „Extreme Arbeitsbelastung am Tag, Luftalarme und Sorgen um die Zukunft in der Nacht – viele sind nach zwei Jahren Krieg sichtlich erschöpft.“ berichtet Florian Beck, Johanniter-Programmkoordinator für die Ukraine in Berlin. Deshalb werden die Johanniter im Jahr 2024 auch einen Fokus auf die mentale Gesundheit der Freiwilligen und Mitarbeitenden legen. „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Helfenden weiter Hilfe leisten können“, sagt Beck.

Die Johanniter-Hilfe im Überblick:

Allein im Jahr 2023 hat die Johanniter-Auslandshilfe mit ihren Hilfsmaßnahmen über 327.000 Menschen in der Ukraine erreicht. Insgesamt wurden für die Hilfsmaßnahmen 5,85 Millionen Euro Spenden an die Johanniter sowie Aktion Deutschland Hilft umgesetzt.

Spendenaufruf

Die Johanniter sind aufgrund des weiterhin hohen Hilfebedarfs auf Spenden für die Ukraine angewiesen.

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Stichwort: „Ukraine“

IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)

Hinweis für Redaktionen:

Johanniter-Programmreferent Florian Beck war bereits mehrfach in der Ukraine und steht im täglichen Kontakt mit dem Johanniter-Team vor Ort. Er und Johanniter-Länderbüroleiter Adam McKerrow stehen für Interviews zur Verfügung.

Pressekontakt:
Sandra Lorenz, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. / Johanniter-Auslandshilfe
Fachbereichsleiterin Kommunikation Auslandshilfe, Tel.: 0172 / 563 87 40
E-Mail: [email protected]
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Quelle: ots