BONN (ots) –
„Die humanitäre Notlage der Menschen in Gaza ist unerträglich und nicht länger hinnehmbar“, betont Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“. „Sechs Monate sind seit der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten vergangen – sechs Monate, in denen internationale Hilfswerke und zivilgesellschaftliche Organisationen immer wieder dringend Maßnahmen zur Rettung der betroffenen Zivilbevölkerung und Sicherheit für Helfer:innen eingefordert haben. Jüngst ist die UN-Resolution mit der Forderung nach einem Waffenstillstand verhallt. Nun droht trotz aller Warnungen über einer Million Menschen der Tod.“
Hilfsorganisationen aus dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ berichten, dass sich mit der rasanten Verschlechterung der humanitären Lage Todesfälle durch Hunger und Unterernährung in Gaza häufen. „Unsere Partner, die Gesundheitszentren im nördlichen Gazastreifen betreiben, behandeln Kinder, die immer dünner werden und von Hunger so geschwächt sind, dass sie kaum noch sprechen und laufen können“, berichtet Hiba Tibi, Länderdirektorin für die Westbank und Gaza der Hilfsorganisation CARE.
„Die Situation in Gaza ist äußerst ernst, und die Bereitstellung humanitärer Hilfe ist mit großen Anstrengungen, Herausforderungen und Risiken verbunden. Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass jüngst auch humanitäre Helfer:innen trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ums Leben kamen“, betont Rüther, „zu bedenken ist aber auch, dass Tausende Menschen, insbesondere Kinder, sterben oder langfristige körperliche Schäden und Traumata erleiden, wenn jetzt keine Hilfe geleistet wird“. Aus diesem Grund suchen Hilfsorganisationen aus dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ und ihre lokalen Partner täglich Mittel und Wege, um den betroffenen Menschen zu helfen. „Helfer:innen können und wollen ihre Maßnahmen für die betroffene Zivilbevölkerung fortsetzen und ausweiten – das geht aber nur, wenn die Rahmenbedingungen es zulassen“, so Rüther weiter.
Hilfsorganisationen aus dem Bündnis für Not- und Katastrophenhilfe „Aktion Deutschland Hilft“ fordern daher erneut mit Nachdruck einen sicheren und erweiterten Zugang zu den betroffenen Menschen. Um ihr humanitäres Mandat erfüllen zu können fordern sie konkret:
– Die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien und die Freilassung aller Geiseln.
– Einen andauernden und sofortigen humanitären Waffenstillstand, um der Zivilbevölkerung im Gazastreifen Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln, Wasser und anderen lebensnotwendigen Gütern zu ermöglichen.
– Einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe nach und innerhalb von Gaza.
– Die Öffnung weiterer Grenzübergänge – auch in den nördlichen Regionen, für eine drastische Ausweitung der humanitären Hilfe.
Bündnisorganisationen leisten im Gazastreifen Nothilfe – seit Jahrzehnten
Action medeor, Arbeiter-Samariter-Bund, Help – Hilfe zur Selbsthilfe und Malteser International haben sich zusammengeschlossen und über einen lokalen Partner gemeinsam Nahrungsmittelpakete an Familien verteilt. Die Hilfsorganisation Handicap International unterstützt die betroffene Bevölkerung im Gazastreifen unter anderem mit Physio- und Ergotherapien sowie der Verteilung von Verbandskästen, Kochsets, Windeln und weiteren Hilfsgütern. Außerdem leisten die Helfer:innen psychosoziale Hilfe und bieten Freizeitaktivitäten für Kinder an. Im Gazastreifen unterstützen einige der Organisationen bereits seit Jahrzehnten die Bevölkerung: So arbeitet CARE seit 1948 in Gaza und unterstützt aktuell mit Partnerorganisationen die Versorgung der Zivilbevölkerung u.a. mit Wasser, Lebensmitteln und mobilen Kliniken.
Bündnisorganisationen helfen in Israel und den Nachbarländern
In Israel hilft die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) Menschen, die evakuiert wurden, beispielsweise mit Kleidung, Medikamenten und psychosozialer Hilfe. Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt ein von den Maltesern geführtes Holy Family Hospital in Bethlehem. Die Johanniter unterstützen die mobile Augenambulanz einer Partnerorganisation, deren Klinik durch die Angriffe zerstört wurde. World Vision ist im Westjordanland im Einsatz: mit Gutscheinen, Sachspenden und psychosozialer Hilfe für Binnenvertriebene. Außerdem unterstützt die Hilfsorganisation Gesundheitseinrichtungen und Gemeinden, etwa mit Erste-Hilfe-Kästen.
Die Organisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ helfen in Israel, im Gazastreifen und in den Nachbarländern bedingungslos nach dem humanitären Imperativ und unterstützen die Menschen unabhängig ihrer religiösen Orientierung oder Weltanschauung.
„Aktion Deutschland Hilft“, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, hat ein Spendenkonto geöffnet und nimmt für die Unterstützung der Zivilbevölkerung Spenden entgegen.
Spenden-Stichwort: Nothilfe Nahost
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft)
Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von „Aktion Deutschland Hilft“ koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen – und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. „Aktion Deutschland Hilft“ hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/
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Quelle: ots