Schwindel: Welche Arten es gibt, was die Auslöser sind

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Baierbrunn (ots) –

Viele Menschen leiden mindestens einmal im Leben unter Schwindel. Tritt Schwindel neu oder häufiger auf, sind die Attacken sehr heftig oder halten lange an, sollte das unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Die gute Nachricht für Betroffene: „Man kann Schwindel gut behandeln“, erklärt Prof. Dr. Andreas Stengel, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Stuttgart, Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“.

Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr

Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, hinter dem sich ganz unterschiedliche Ursachen verstecken können – sowohl organische wie auch psychische. Ein Klassiker unter den Ursachen für Schwindel ist zu niedriger Blutdruck. Viele kennen das Gefühl, dass der Kreislauf bei einer abrupten Bewegung nicht mitkommt, etwa beim Aufstehen aus der Hocke. Das Blut sackt in die Beine, und das Gehirn ist nicht mehr ausreichend versorgt. Die Folge: Es wird einem schummrig und schwarz vor Augen. Benommenheitsschwindel wird diese Art von Unwohlsein oft genannt.

Hat man jedoch Drehschwindel – also das Gefühl, der ganze Raum kreist -, steckt etwas anderes dahinter. Zum Beispiel eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Eine weitere mögliche Ursache für Schwindel ist Morbus Menière. Diese Erkrankung, die ebenfalls auf einer Störung im Innenohr beruht, kann Auslöser für stundenlangen Schwindel sein. Sammelt sich im Innenohr zu viel Flüssigkeit, kommt es zu plötzlich auftretendem, wiederkehrenden Drehschwindel.

Schwankschwindel mit psychischer Ursache

Am häufigsten ist der gutartige Lagerungsschwindel, abgekürzt BPLS. „Bei etwa 25 Prozent aller Betroffenen mit Schwindel ist das die Ursache“, sagt Prof. Dr. Frank Schmäl, Leiter der Schwindelambulanz des Zentrums für HNO Münster/Greven. Meistens trifft es Menschen zwischen 40 und 70 Jahren. Die Attacken kommen plötzlich und sind kurz – nur einige Sekunden bis zu einer Minute. Eine rasche Bewegung des Kopfes löst den typischen Drehschwindel aus. Etwa wenn man sich hinlegt, umdreht oder aus dem Liegen aufsetzt.

Gibt es keine eindeutigen Hinweise auf eine körperliche Ursache, kann ein psychisch bedingter Schwindel vorliegen. Betroffene achten ständig auf ihr Gleichgewicht, sie fokussieren auf das völlig normale Schwanken beim Gehen. In der Regel haben sie große Angst davor, eine einmal erlebte Schwindelattacke könnte zurückkehren. Die Folge: Sie entwickeln einen Schwankschwindel, das heißt, sie haben ständig das Gefühl, dass der Boden wie auf einem Schiff hin und her schaukelt, erläutert Schwindelexperte Schmäl in der „Apotheken Umschau“. Dazu vermeiden sie häufig belastende Alltagssituationen. Beispielsweise gehen sie nicht mehr in den Supermarkt oder den Baumarkt, weil es ihnen in den langen Gängen mit den hohen Warenregalen schwindelt. Ein Trugschluss, denn das Gleichgewichtsorgan funktioniert im Wohnzimmer genauso gut oder schlecht wie im Baumarkt.

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Quelle: ots