Mannheim/Heidelberg (ots) –
EIT Health (European Institute of Technology and Innovation) hat mit dem Programm „Start-ups Meet Healthcare Providers“ dazu aufgerufen, neue Technologien zu erarbeiten, die einen unmittelbaren Effekt auf den Behandlungsalltag von Patienten haben. Zahlreiche Start-ups und Innovatoren bewarben sich bereits für das Programm. EIT Health führt bei diesem Programm Innovatoren und Gesundheitsdienstleister zusammen und bietet eine Plattform, um neuartige Ideen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung auszuarbeiten.
Die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation in der Gesundheitsbranche bieten großes Innovationspotenzial. Mit der Telematikinfrastruktur als Übertragungssystem, der elektronischen Gesundheitskarte und der elektronischen Patientenakte existieren bereits Systeme zur Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern. Allerdings sind diese Systeme komplex und die Integration neuer Technologien ist in ihrem Einsatz beschränkt. Um das Potenzial von Innovationen dennoch ausschöpfen zu können, stellen sich nun drei Gesundheitsdienstleister im Rahmen des neugeschaffenen EIT Health Programms „Start-ups Meet Healthcare Providers“ den Herausforderungen des Behandlungsalltags. Ziel ist jeweils die Entwicklung einer Technologie, die einfach in die kassenfinanzierte Regelversorgung implementiert werden kann.
Neues Programm fördert bedarfsorientierte Lösungsansätze
Innovatoren der Gesundheitsbranche zielen darauf ab, möglichst vielen Menschen mit ihren Projekten zu helfen. Mit „Start-ups Meet Healthcare Providers“ bringt EIT Health sie ihrem Ziel ein Stück näher, da hier Lösungen für konkrete Problemstellungen gesucht werden. Bereits 38 Start-ups haben im Zuge der Bewerbungsphase Interesse an der bedarfsorientieren Weiterentwicklung ihrer Projekte im Rahmen des Programms bekundet und sich um eine Teilnahme beworben. Nun wählen die Auftraggeber diejenigen aus, in denen sie das größte Potenzial sehen.
Auf diese Auserwählten wartet ein umfassendes Workshop- und Trainingsprogramm durch EIT Health und Partner des Netzwerkes, bei dem sie auf die übergeordneten Anforderungen vorbereitet werden: Sie sollen ihr Projekt schnell zur Marktreife bringen, das Geschäft erfolgreich ausbauen und mit den großen Playern des europäischen Gesundheitsmarktes zusammenarbeiten. Neben Chancen zur Bildung von Kooperationen erhalten die Teilnehmer zum Abschluss des Programms die Möglichkeit, sich in einem Pitch dem Urteil von Vertretern der Gesundheitsdienstleister, möglichen Investoren, EIT Health Partnern und Stakeholdern zu stellen und so die Möglichkeit auf weitreichende Förderung und Kooperationen.
„Jeder Schritt der Zusammenarbeit bietet eine Chance für eine Optimierung des Behandlungsalltags, die Patienten und Gesundheitsdienstleistern zugutekommt“, freut sich Dr. Katharina Ladewig, Geschäftsführerin bei EIT Health Germany, über die vielen Bewerbungen für das neue Programm. „Durch ‚Start-ups Meet Healthcare Providers‘ können wir einen Beitrag dafür leisten, dass Innovationen auch dort ankommen, wo sie am meisten benötigt werden.“
Drei Projektaufgaben zur Verbesserung des Behandlungsalltags
Auf die Teilnehmer warten drei Challenges von Gesundheitsdienstleistern in Deutschland, Lettland und Kroatien:
Die Diakonie der evangelischen Kirche Baden-Württemberg sucht nach einem Tool für einfache Kommunikation zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern. Konkret geht es um die Entwicklung einer App, welche den interdisziplinären Austausch vereinfacht und die medizinischen und regulatorischen Standards erfüllt. Für eine erfolgreiche Implementierung in die Regelversorgung ist hierbei sowohl eine einfache Integrationsmöglichkeit in die bestehenden Systeme gefordert wie auch die Einhaltung des Schutzes von sensiblen persönlichen Daten.
Bei der Challenge des Kinder-Universitätskrankenhauses Lettland geht es um eine digitale Möglichkeit der Kommunikation und Informationsbeschaffung für Patienten, ihre Angehörigen und weitere Interessengruppen. Ziel ist eine sichere Online-Gesundheits-Community, mit deren Hilfe gemeinsame Probleme einfacher erkannt werden. Die Informationen, die in der Community ausgetauscht werden, erleichtern dem Patienten die Bildung einer eigenen Meinung und die Beteiligung an der eigenen Therapieentscheidung.
Mit Therapietreue und vor allem der Einhaltung verordneter Medikationen beschäftigt sich die Challenge des Universitätsklinikums Sisters of Charity Zagreb. Hier wird ein spezielles Tool (z. B. in Form von Pillendosen, Inhalatoren, Injektionspens, Tracking-Geräte, oder Software-Anwendungen) gesucht, das die Patientenadhärenz überwachen und unterstützen kann. Darüber hinaus soll das Tool Feedback an die behandelnde Instanz weitergeben können.
Die drei Gesundheitsdienstleister haben bei den Challenges Wert darauf gelegt, dass durch sie konkrete Problemstellungen des Behandlungsalltags gezielt digital gelöst werden können und erhoffen sich durch das Programm praktikable und bedarfsorientierte Ergebnisse.
Über EIT Health Germany
Das European Institute of Innovation & Technology (EIT) ist eine unabhängige Einrichtung der Europäischen Union, die 2008 gegründet wurde, um Innovation und Unternehmertum in ganz Europa zu fördern. Seit 2014 ist die Netzwerk-Initiative auch im Bereich Gesundheit in Europa aktiv. EIT Healtharbeitet zurzeit mit rund 150 Partnern aus 14 Ländern in einer „Public-Private-Partnership“ an den Lösungen der großen Herausforderung im Gesundheitswesen unserer Zeit.Führende Unternehmen, öffentliche Institutionen sowie renommierte Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickeln gemeinsam mit Start-ups und KMUs in innovativen Programmen und Projekten neue Produkte und Dienstleistungen, die eine nachhaltige Gesundheitsökonomie in Europa fördern. Ziel ist es, die starke Polarität der verschiedenen Gesundheitssysteme in Europa zu überwinden, um etablierten und auch jungen digitalen Unternehmen neue Ressourcen zu eröffnen und ihre Ideen in gemeinsamen Produkten und Dienstleistungen für den europäischen Markt zu realisieren.
EIT Health Germany ist eines von insgesamt sieben EIT Health-Zentren in Europa und betreut in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurzeit 35 Partner aus Industrie, Forschung und Lehre, u. a. Roche, Abbvie, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Heidelberg, aber auch Start-ups und KMUs bei der Entwicklung von bahnbrechenden Innovationen im Gesundheitswesen.
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