Hannover (ots) –
Sechs erfolgreiche Tage verbucht die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) auf der Weltleitmesse Interschutz. Auf über 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentierte sich die Hilfsorganisation auf der Fachmesse in Hannover. Mit ausgewählten Aspekten ihrer Tätigkeitsfelder – Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz – haben sich die Johanniter mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, Fahrzeugen, einem umfangreichen Bühnenprogramm und als innovativer Bildungsanbieter, z. B. mit dem Einsatz von Virtual Reality oder digitalen Medienangeboten in der Bildung, vorgestellt.
„Unsere Mitarbeitenden haben eine Woche lang gezeigt und gelebt, was modern und innovativ bedeutet. Sie haben ganz nach unserem Standmotto ‚energiegeladen‘, lebhaft und begeisternd über ihre Arbeit und Aufgaben berichtet. Viele Besucher haben sich am Stand über die unterschiedlichsten Themen informiert: über Jobangebote im Rettungsdienst, über Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren, aber auch über die Freiwilligendienste. Viele fachlich hochwertige Fragen zu den Exponaten wurden gestellt und beantwortet“, so Hannes Wendler, Mitglied im Landesvorstand der Johanniter in Niedersachsen/Bremen.
Die Besucherzahl auf dem Johanniter-Stand in Halle 26 war, aufgrund des attraktiven Messestandes, der Lage in der Halle und der Angebote auf dem Stand sehr hoch.
„Nach über zwei Jahren Corona und den damit verbundenen massiven Einschränkungen war es etwas ganz Besonderes, die Menschen zu erleben und mit welch einer Freude sie diese Messe besucht haben. Es ist eine großartige Netzwerkveranstaltung“, so Wendler.
Auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben während der Messe den Johanniter-Stand besucht. Neben dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD), Innenminister Boris Pistorius (SPD) und Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) aus der Landesregierung konnten auch der Landesvorsitzende der FDP Dr. Stefan Birkner sowie zahlreiche Bundes- und Kommunalpolitiker aus unterschiedlichen deutschen Regionen begrüßt werden. Sogar internationale Gespräche mit Gästen aus dem Oman, Tunesien und Jordanien wurden geführt.
„Für die Johanniter ist und bleibt die Interschutz eine der wichtigsten Veranstaltungen, auf der wir uns im Bereich Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz präsentieren. Der Austausch, intern wie extern, ist für uns als Hilfsorganisation unentbehrlich. Daher ist für uns die Teilnahme zur nächsten Interschutz gesetzt“, so Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Die Highlights der Interschutz-Woche
Ein Glanzpunkt war die Indienststellung des neuen Gerätewagens Sanität (GW SAN) durch Innenminister Boris Pistorius. Insgesamt hat der Landesverband Niedersachsen/Bremen für rund 2,64 Millionen Euro zwölf dieser neuen Fahrzeuge für den Bevölkerungsschutz angeschafft. An der Entwicklung dieser Fahrzeuge waren federführend ehrenamtliche Einsatzkräfte beteiligt.
In der ersten Podiumsdiskussion am zweiten Messetag diskutierten Leon Eckert von Bündnis 90/Die Grünen, Prof. Dr. Martin Voss, Leiter der Katastrophenforschungsstelle (KFS) an der FU Berlin, Diana Borchelt, Regionalausbildungsleiterin im Regionalverband Weser-Ems der Johanniter, und Johanniter-Bundesvorstandsmitglied Thomas Mähnert mit Moderator Mario Dobovisek vom Deutschlandradio zum Thema „Selbsthilfe- und Selbstschutzfähigkeiten der Bevölkerung“. Anne Ernst, Geschäftsbereichsleiterin „Krisenmanagement & Nothilfe“ in der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter resümiert: „Aus der Diskussion wurde deutlich, dass Selbsthilfe- und Selbstschutzfähigkeiten der Menschen auf mehreren Ebenen gestärkt werden müssen: Aufklärung und Sensibilisierung muss mit Bildungsangeboten wie „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ und Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements einhergehen, um Ängste abzubauen, gesellschaftliche Solidarität zu fördern und den Menschen konkrete Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.“
Eine zweite Podiumsdiskussion zu den „Aktuellen Herausforderungen im Rettungsdienst“ fand am Donnerstag statt: Steigende Einsatzzahlen, enorm hohe Belastungen bzw. Überlastungen der Mitarbeitenden bei gleichzeitigem Fachkräftemangel kennzeichnen aktuell den Rettungsdienst. Gute Gründe für die Johanniter, um auf ihrer Interschutz-Bühne mit Fachleuten zu diskutieren. Auf dem Podium saßen: Prof. Dr. Heringshausen von der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin, Michael Storz von der AG FReDi (Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehren im Rettungsdienst), David Kreuziger, Mitglied des Landesvorstandes der Johanniter in Berlin/Brandenburg, Christian Manshen, Rettungsassistent der Johanniter aus Rostock und bekannt als Influencer „samysplint“ (https://www.instagram.com/samy.splint/?hl=de) (fast 19.000 Follower auf Instagram), Dr. Janosch Dahmen, MdB und gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen (per Videostatement) und Moderator Thomas Lindemann von der Feuerwehr Bochum. Die Runde wurde von Johanniter-Präsident Volker Bescht begrüßt.
Starkes Interesse
Große Aufmerksamkeit erhielten die beiden Rettungsdienst-Influencer „5_sprechwunsch“ (Luis Teichmann) und „Samy Splint“ (Christian Manshen), die als Botschafter der Akkon-Hochschule auf dem Johanniter-Stand am Donnerstag und Freitag vertreten waren. Beide waren überwältigt von der Nachfrage von Foto- und Gesprächswünschen und erfüllten diese gern.
Die Besucherzahlen auf dem Johanniter-Stand waren am Dienstag und Donnerstag hoch, am Freitag und Samstag am stärksten. Zahlreiche Interessierte schauten sich das neue GW-SAN-Modell an, das von den ehrenamtlichen Einsatzkräften erklärt und gezeigt wurde.
Ebenfalls fand das Projekt „Gaffen tötet!“ mit einem ausgestellten Rettungswagen, der großflächig mit einem QR-Code beklebt ist, großen Anklang. Mit einem innovativen digitalen Design auf Basis der QR-Code-Technologie, das an Rettungsfahrzeugen oder an der Ausrüstung der Retter angebracht werden kann, sollen Schaulustige, die mit ihrem Smartphone z. B. Unfallgeschehen festhalten wollen, davon abgehalten werden. Das Design löst auf dem Handy der Fotografierenden den automatischen Warnhinweis „Gaffen tötet!“ aus. Dieses Projekt wird wissenschaftlich von der Johanniter-eigenen Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften begleitet.
Energiegeladen zur Spende
Bei einem der Mitmachangebote, der Rad-Challenge, wurde munter auf zwei energieerzeugenden Fahrrädern 20 Sekunden unter höchster Belastung gegeneinander gestrampelt: Wer die meiste Energie erzeugte, hat gewonnen – und das Ganze für einen guten Zweck. Am Ende der Interschutz standen 7.000.000 Wattsekunden Leistung auf dem Energiezähler. Somit spendet der Johanniter-Partner Ambulanz Mobile 10.000 Euro zugunsten der ehrenamtlichen Arbeit der Johanniter, insbesondere im Rahmen der Nothilfe für die Ukraine.
Mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und 1,2 Millionen Fördermitgliedern sind die Johanniter zudem ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft und in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland aktiv.
Informationen zu den Aktivitäten der JUH auf der Interschutz unter:www.johanniter.de/interschutz.
Bildmaterial zur kostenfreien Nutzung unter: https://www.picdrop.com/johanniter.nb/roFC3NotFR
Pressekontakt:
Juliane Flurschütz, Stellvertretende Pressesprecherin
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle
Tel. 030-26997-361, Mobil 0173 619 3409
E-Mail: medien@johanniter.de
Original-Content von: Johanniter Unfall Hilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots