Leipzig (ots) –
Das neue Haema Blut- und Plasmaspendezentrum in Brandenburg an der Havel wurde offiziell eröffnet. Dabei waren Dr. Antje Töpfer, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, und Steffen Scheller, Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel. Die Eröffnung fand im Rahmen des Alpha-1-Aktionsmonats statt.
Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel ist eine vererbbare Erkrankung, die sowohl die Leber als auch die Lunge betrifft. Eine Veränderung im Erbgut führt dazu, dass das in der Leber gebildete Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) in zu geringen Mengen und/oder falsch hergestellt wird. Mit einer sogenannten Ersatz- oder Substitutionstherapie, die auf Medikamenten aus gespendetem Blutplasma basiert, kann den Erkrankten geholfen werden. Nach Schätzungen von Experten sind allein in Deutschland ca. 20.000 Menschen an einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel erkrankt.
Alpha-1-Patientin Petra Netzel leidet seit vielen Jahren an der vererbbaren Krankheit und ist auf plasmabasierte Arzneimittel angewiesen. Anlässlich der Eröffnung des neuen Spendezentrums macht sie auf die Erkrankung aufmerksam. „Ich bin mit einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel geboren worden,“ sagt Petra Netzel und wendet sich an alle Spendewilligen. „Ohne plasmabasierte Medikamente für eine Substitutionstherapie, die ich seit vielen Jahren brauche, könnte ich mein Leben nicht führen. Im Namen vieler Erkrankter bitte ich Sie um Ihre Unterstützung. Auch wenn es sich um eine seltene Erkrankung handelt, so sind wir Betroffenen alle zusammen doch viele. Bitte spenden Sie Blutplasma.“
Zur Eröffnung des papierlosen, mit modernsten Geräten ausgestatteten Zentrums wurden Staatssekretärin Dr. Antje Töpfer und Brandenburgs Oberbürgermeister Steffen Scheller begrüßt.
Staatssekretärin Dr. Töpfer sagte nach dem Gespräch mit Petra Netzel: „Alpha-1-Erkrankten fehlt ein wichtiges Protein, das die Lunge von Gesunden schützt. Damit dieses fehlende oder in seiner Funktion geminderte Protein den Betroffenen zugeführt werden kann, brauchen wir viele Plasmaspenden. Um eine Patientin oder einen Patienten das aus Plasma hergestellte Medikament über ein Jahr verabreichen zu können, werden circa 900 Plasmaspenden benötigt.“
„Die Plasmaspende ist nicht so bekannt wie die Blutspende. Aber ihre Bedeutung ist für viele Kranke groß, sind sie doch auf Medikamente aus Plasma angewiesen,“ ergänzte Oberbürgermeister Scheller. „Die offizielle Eröffnung des neuen Spendezentrum im Rahmen der Alpha-1-Aktionswoche hat auch mir die Chance gegeben, mich über diese wenig bekannte Erkrankung zu informieren. Ich möchte alle Spendefähigen aufrufen, zur Spende zu kommen“, so Oberbürgermeister Scheller weiter.
Seit dem 4. Oktober ist das neue Spendezentrum in der Geschwister-Scholl-Straße 2, in 14776 Brandenburg an der Havel, unweit des alten Standortes im Spendebetrieb.
Was geschieht mit dem gespendeten Plasma?
Das von Haema gesammelte Plasma wird an Grifols geliefert, einem weltweit führenden Unternehmen der Gesundheitsbranche, das aus Plasma gewonnene Arzneimittel und andere innovative biopharmazeutische Produkte entwickelt und anbietet, um Millionen Patientinnen und Patienten weltweit ein produktiveres Leben zu ermöglichen. Die bundesweit 41 Haema-Spendezentren sind Teil der mehr als 90 Zentren in Europa und 390 weltweit, die die Grifols-Gruppe managt.
Plasmabasierte Medikamente
Plasmabasierte Medikamente werden zur Behandlung von chronischen, genetischen und manchmal lebensbedrohlichen Erkrankungen eingesetzt. Dazu zählen unter anderen Blutgerinnungsstörungen (z. B. Hämophilie), hereditäres Angioödem, chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie, primäre Immundefekte, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel und bestimmte seltene neurologische Störungen.
Über Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel ist eine vererbbare Erkrankung, die sowohl die Leber als auch die Lunge betrifft. Ursache ist eine Veränderung im Erbgut, die dazu führt, dass das in der Leber gebildete Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) in zu geringen Mengen und/oder falsch hergestellt wird. Durch den Mangel an Alpha-1-Antitrypsin kommt es zu einer Erkrankung der Lunge. Mit Fortschreiten der Erkrankung entsteht eine Überblähung der Lunge, ein sogenanntes Lungenemphysem, und der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Mit aus gespendetem Blutplasma hergestellten Medikamenten kann in diesen Prozess eingegriffen werden. Die sogenannte Ersatz- oder Substitutionstherapie kann die Zerstörung des Lungengewebes verlangsamen. Dabei wird das Protein Alpha-1-Antitrypsin durch Infusion verabreicht. Das Alpha-1-Antitrypsin stammt aus dem Blut gesunder Spender.
Über Haema
Die Haema AG ist der größte privatwirtschaftliche Blut- und Plasmaspendedienst in Deutschland. Das Unternehmen betreibt bundesweit 41 Blutspendezentren in Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Mit jährlich über einer Million gesammelter Blut- und Plasmaspenden leistet Haema einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Krankenhäusern, Kliniken und Blutbanken sowie zur Herstellung blut- und plasmabasierter Medikamente. Haema beschäftigt bundesweit mehr als 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Unternehmenssitz ist in Leipzig, hier befindet sich auch das Blutverarbeitungs- und Logistikzentrum des Unternehmens.
Haema ist ein Partner von Grifols, einem weltweit führenden Unternehmen der Gesundheitsbranche, das aus Plasma gewonnene Arzneimittel und andere innovative biopharmazeutische Produkte entwickelt und anbietet. Das bei Haema gesammelte Plasma verarbeitet Grifols zu wichtigen Medikamenten zur Behandlung schwerwiegender, chronischer und lebensbedrohlicher Krankheiten.
Weitere Informationen zu Haema unter: Haema | Blutspende & Plasmaspende in Ihrer Nähe (https://www.haema.de/)
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