ASB-Hebammenmobil bereit für den Einsatz in den Flutregionen

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Köln (ots) –

Das mobile Beratungs- und Versorgungsangebot stärkt Familien in NRW und RLP

Das ASB-Hebammenmobil ist bereit für den Einsatz in den Flutgebieten und jetzt in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz, eingetroffen. Die mobile Hebammenpraxis ist speziell für den Einsatz in den von dem Hochwasser im Sommer 2021 betroffenen Regionen konzipiert. Dort fährt das ASB-Hebammenmobil – besetzt mit einer Hebamme und einem*r Rettungssanitäter*in – in die betroffenen Ortschaften. Schwangere Frauen und frisch gebackene Eltern können so vor Ort Untersuchungs- und Beratungsangebote durch eine Hebamme in Anspruch nehmen. Finanziert wird das Projekt u. a. durch Spendengelder, die an die Aktion Deutschland Hilft e.V. geleistet wurden.

Das ASB-Hebammenmobil ist ein Hilfsangebot, mit dem der Arbeiter-Samariter-Bund auf die besondere Situation nach der Flut reagiert und weitreichende Hilfestrukturen wieder mit aufbaut. Die Menschen in den Hochwassergebieten sehen sich noch immer vor enorme Herausforderungen gestellt, der Alltag ist in vielen Fällen noch nicht wieder eingekehrt. Dies betrifft auch Schwangere und junge Familien. Die Suche nach der Unterstützung durch eine Hebamme gerät angesichts der Aufbauarbeit schnell in den Hintergrund. Das ASB-Hebammenmobil, das stets von einem Team bestehend aus einem*r Rettungssanitäter*in und einer Hebamme besetzt ist, soll hier Abhilfe schaffen. In den betroffenen Gebieten bietet es Familien niedrigschwellig und unbürokratisch Hebammenleistungen innerhalb des Mobils an. Beratung und Betreuung rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit finden in der mobilen Hebammenpraxis statt. Auf diese Weise werden mögliche Versorgungslücken in den Hochwassergebieten geschlossen und Schwangere und Familien gezielt unterstützt.

„Das Hebammenmobil kommt dem besonderen Bedarf junger Mütter im Ahrtal entgegen, die zusätzlich noch durch die nach wie vor eingeschränkten öffentlichen Verkehrsmittel einen erschwerten Zugang haben“, so Stefan Rheinheimer, ASB Landesgeschäftsführer Rheinland-Pfalz. „Wir und insbesondere die Mitarbeiter des ASB Stützpunkt in Heimersheim freuen uns insofern sehr über dieses zusätzliche Angebot und die schöne Kooperation mit dem ASB NRW.“

Die Vorbereitungen für den Start der rollenden Hebammenpraxis waren umfassend. Innen ist das Fahrzeug ähnlich einer Hebammenpraxis ausgestattet, es gibt eine Liege für Untersuchungen, inklusive eines Wehenschreibers. Tisch und Sitzgelegenheit für ausführliche Beratungsgespräche sowie Platz zum Spielen für Geschwisterkinder sind vorhanden. Sogar zwei Kisten mit Kinderspielzeug für unterschiedliche Altersgruppen wurden nicht vergessen. Darüber hinaus sorgt die blickgeschützte Außengestaltung des Mobils für ausreichende Intimität und Vertraulichkeit bei den Untersuchungen und Beratungsgesprächen.

Das erarbeitete Konzept kann als Blaupause für zukünftige Krisensituationen dienen und das Erlernte im Katastrophenschutz und der Bevölkerungsversorgung angewendet werden. „Das ASB-Hebammenmobil ist ein ausgewiesenes Beispiel dafür, dass es der Arbeiter-Samariter-Bund auf besondere Weise versteht, seine Kompetenzen im Katastrophenschutz und in Krisensituationen zu bündeln und innovative Projekte wie dieses auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus trägt eine gute Versorgung in der Schwangerschaft zur Gesundheitsfürsorge der Familien in den Flutgebieten des letzten Sommers bei und ermöglicht so einen guten Anfang für jedes Leben“, führt Dr. Stefan Sandbrink aus, ASB-Landesgeschäftsführer Nordrhein-Westfalen. Und weiter: „Ich bedanke mich bei den vielen Beteiligten, die den Start des ASB-Hebammenmobils durch ihre Ideen und Arbeit möglich gemacht haben“.

Das ASB-Hebammenmobil wird durch den Regionalverband Münsterland zur Verfügung gestellt und durch die ASB-Hebammenzentrale Münsterland koordiniert. Laura Aupke und ihr Team gewährleisten im Hintergrund und projektbegleitend die systematische Verknüpfung aller Beteiligten. „Wir sind total aufgeregt, dass es nun los geht und freuen uns, hier vor Ort die Hebammen kennenzulernen und mit dem Beratungs- und Versorgungsangebot beginnen zu können,“ so Aupke, die die Projektkoordination übernommen hat.

Projektleiterin Stefanie Könitz-Goes unterstreicht die Bedeutung des Einsatzes: „Jede Schwangere, die gesetzlich krankenversichert ist, hat einen Anspruch, während und nach der Schwangerschaft von einer Hebamme betreut zu werden. Wegen des zunehmenden Hebammenmangels kann die Suche nach einer solchen Unterstützung jedoch zur echten Herausforderung werden. Für die Frauen und Familien in der Flutregion können und sollen nicht noch zusätzliche Hürden entstehen, die sogar dazu führen können, dass gar keine Hilfe und Unterstützung wahrgenommen wird. Deshalb identifizieren wir in Zusammenarbeit mit regionalen Akteur*innen die Bedarfe vor Ort und erarbeiten daraus einen festen Fahrplan mit Haltestellen und Sprechstunden. Dieser wird fortlaufend ausgebaut und auf die Bedarfe angepasst.“

Dafür sollen möglichst Hebammen aus den jeweiligen Regionen gewonnen werden, um ein nachhaltiges Angebot zu gewährleisten.

Die ersten Stationen des ASB-Hebammenmobils stehen bereits fest: Wöchentlich wird das Fahrzeug ab dem 10. März 2022 jeweils zwischen 9:00 – 13:00 Uhr in Bad Münstereifel stehen, hier wird noch ein geeigneter Standort gesucht. Ebenfalls wöchentlich ab dem 11. März 2022 zwischen 9:00 – 13:00 Uhr wird das Hebammenmobil in Wachtberg-Berkum am Schwimmbad Parkplatz an der Oberdorfstraße 20 für Schwangere und junge Familien da sein. Weitere Sprechstunden in Bad Neuenahr und in Schuld sowie auch Hochwasserregionen über das Ahrtal hinaus sind in Planung. Aktuelle Informationen zum Fahrplan des ASB-Hebammenmobils sind unter www.asb-hebammenmobil.de zu finden. Auch interessierte Kommunen und Hebammen, die an dem Projekt mitwirken möchten, können sich online unter www.asb-hebammenmobil.de melden.

Pressekontakt:
Ute-Andrea Ludwig
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Quelle: ots