Wiesbaden (ots) –
150 Jahre Osteopathie weltweit und 30 Jahre Verband der Osteopathie Deutschland (VOD) e.V. – diesen besonderen Geburtstag haben am Wochenende rund 200 Jubiläumsgäste unter dem Motto „Vorwärts zu den Wurzeln“ in Wiesbaden gefeiert. In den Kurhaus Kolonnaden ging es zwei Tage lang um einen spannenden Rückblick und die Frage, welche Wege die Osteopathie künftig vor sich hat. Das oberste Ziel des Verbandes bleibt die Regelung der Osteopathie durch ein Berufsgesetz.
VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann DO und Vorstandsmitglied Ulrike von Tümpling DO begrüßten zahlreiche interdisziplinäre Referenten und Workshop-Leiter aus dem In- und Ausland. „Hessen ist die Wiege der Osteopathie in Deutschland, auch deshalb habe ich gerne die Schirmherrschaft für ihre Jubiläumsveranstaltung übernommen. Der Verband der Osteopathen Deutschland hat einen bedeutsamen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung Ihrer Profession. Damit tragen Sie auch dazu bei, dass wir sagen können, die Menschen in Hessen können sich auf eine gute medizinische Versorgung verlassen“, sagte der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein, MdL, in einem Video-Grußwort und ergänzte: „Vor 30 Jahren hat sich Ihr Verband in Wiesbaden auf den Weg gemacht, um der Osteopathie auch in unserem Land die Bedeutung zu sichern, die sie verdient!“ Auch die Präsidentin des Hessischen Landtag, Astrid Wallmann, MdL, gratulierte in einer Videobotschaft im Namen der Abgeordneten des Hessischen Landtages sehr herzlich: „Wir sind in Hessen stolz darauf, dass der Verband seinen Sitz in unserer Landeshauptstadt hat!“
Ulrike von Tümpling DO und Prof. Marina Fuhrmann DO ließen in ihrem Rückblick 30 Jahre Verbandsarbeit Revue passieren und erinnerten daran, dass 1994 zur Gründung des VOD als erstem Berufsverband die Osteopathie in Deutschland nur von Dozenten aus dem benachbarten Frankreich und Belgien an wenigen privaten Schulen unterrichtet wurde. Dank des Einsatzes und der Visionen von Verbandsgründerin Fuhrmann und mit Hilfe ihrer internationalen Kontakte in die USA – Mutterland des Osteopathie-Begründers Dr. Andrew Taylor Still – konnte sich der VOD zum führenden und größten Berufsverband mit heute mehr als 6.200 Mitgliedern und einem festen, stets wachsenden engagierten Mitarbeiter-Team entwickeln. Im Streifzug durch die bewegte Vergangenheit ging es auch um die vielen Kongresse, die Akademisierung der Osteopathie, die auf Initiative des VOD mit der Entwicklung eines Curriculums des Bachelorstudiengangs an der Hochschule in Idstein begann. Heute bieten diverse Hochschulen Bachelor- und Masterstudiengänge hierzulande Osteopathie an. Auch die Förderung der Forschung, der Osteopathie-Studiendatenbank ostlib.de, die Gründung der Deutschen Osteopathie-Stiftung 2022 und die berufspolitische Verbandsarbeit waren Themen des Rückblicks.
Nicht stehen bleiben, sondern sich stattdessen stets weiterentwickeln, die Forschung forcieren, aber auch immer auf Stills Grundprinzipien schauen – das sind laut Prof. Marina Fuhrmann entscheidende Faktoren, um sich im Sinne der Osteopathie und ihres Begründers zu bewegen. „Um die Qualität der Osteopathie zu bewahren, müssen wir aufpassen, dass sie nicht zerrieben und verwässert wird von Schmalspuranbietern und Geschäftemachern!“ Oberstes Verbandsziel bleibt die Regelung der Osteopathie durch ein Berufsgesetz, um Patienten- und Verbrauchersicherheit zu gewährleisten.
Neben Vorträgen und Workshops von namhaften Osteopathinnen und Osteopathen sowie von Priv.-Doz. Dr. med. Gabriele Rotter, M.Sc. Ost. (Charité Berlin) und Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert (Universität Innsbruck) nutzten die Jubiläumsgäste die Zeit zum Austausch. Beim Galadinner am Samstag sprach die mehrfache Hochsprung-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Heike Henkel als Osteopathie-Botschafterin und Vorstandsmitglied der Deutschen Osteopathie Stiftung. Sie betonte, wie sehr Osteopathie ihr selbst helfe und dass sie sich auch weiterhin gemeinsam mit dem Verband für ein Berufsgesetz einsetzen werde.
Gut zu wissen:
Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund und behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend.
Hintergrund:
Als erster und mit bundesweit mehr als 6.200 Mitgliedern größter Berufsverband setzt sich der VOD für Patientensicherheit und Verbraucherschutz ein. Der VOD e.V. fordert hierfür eine berufsgesetzliche Regelung und die Schaffung des eigenständigen Berufs des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf, informiert sachlich und neutral, fördert Forschungsprojekte und betreibt Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen. Über 2,5 Millionen Besucher informieren sich jedes Jahr auf osteopathie.de. Fast 100 gesetzliche Krankenkassen bezuschussen Osteopathie.
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Quelle: ots