Pharmakonzerne investieren bis 2025 fast 7 Prozent ihres Umsatzes in modernste, vernetzte Labore

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Berlin (ots) –

Labore auf dem neusten Stand sind entscheidend für die Entwicklung innovativer Therapien, für kürzere Markteinführungszeiten und höhere Zulassungsraten

Pharma-Unternehmen entwickeln neue Strategien zur Digitalen Transformation ihrer Labore, mit Fokus auf dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), der Optimierung von Prozessen sowie dem Aufbau der erforderlichen Kenntnisse und Qualifikationen. Kürzere Zyklen bei der Medikamentenentwicklung sind das Hauptmotiv zur Transformation: Die Mehrheit (92 Prozent) der Pharma-Unternehmen nennt sie als wichtigsten Beweggrund für Investitionen in Labore der neuen Generation[1]. Dies geht aus der neuen Studie „Building the next-gen pharma lab: Digitally connected, environmentally sustainable“ (https://www.capgemini.com/de-de/news/pharma-unternehmen-investieren-in-digitalisierung-ihrer-labore/)des Capgemini Research Institute hervor. Sie untersucht den aktuellen Stand der Transformation von Pharma-Laboren sowie die Herausforderungen, die es dabei zu bewältigen gilt, und welche Vorteile ein hochmodernes Labor dem Unternehmen bietet.

Transformation von Laboren nimmt zu

Der Studie zufolge sind die wichtigsten Impulse zur Labor-Transformation die Notwendigkeit der schnelleren Entwicklung innovativer Medikamente, der Kostenoptimierungsdruck und das Erfordernis, die Zulassungsraten für Medikamente zu steigern. Infolgedessen sind Pharma-Unternehmen bestrebt, agilere, effizientere, kooperativere und nachhaltigere Labore aufzubauen. Auf diese Weise wollen sie diese Herausforderungen bewältigen und wissenschaftlichen Durchbrüchen den Weg zu ebnen.

Große Pharma-Unternehmen[2] planen, ihre Investitionen in die Transformation ihrer Labore bis 2025 beinahe zu verdoppeln – von heute 4 Prozent auf bis zu 7 Prozent ihres Umsatzes. Fast 75 Prozent der Arzneimittelkonzern haben bereits mit der Modernisierung ihrer Labore begonnen; die übrigen sind in der Planungsphase.

„Pharmahersteller stehen heute in der Verantwortung, lebenswichtige Medikamente und Wirkstoffe in immer kürzerer Zeit weltweit auf den Markt zu bringen. Dies setzt auch eine moderne Laborumgebung voraus – mit einer vernetzen Labortechnologie sowie der fortlaufenden Weiterentwicklung von Prozessen, Skills und Infrastruktur“, sagt Dr. Ruth Lütticken, Leiterin des Bereichs Life Sciences, Data Science & Generative AI bei Capgemini Engineering in Deutschland. „Mit dem Einsatz der neusten Digitaltechnologie und einer robusten Strategie, mit Daten und Generativer AI, werden Pharmaunternehmen die Vorteile ihrer digitalen Labortransformation vollständig ausschöpfen können. Der Schlüssel zum Erfolg liegt aber auch im modernsten Labor im Human-centered Design mit den Forscherinnen und Forschern im Zentrum des Transformationsprozesses.“

Die meisten Organisationen stecken noch in der Pilotphase ihrer Labor-Transformation

Der Wert einer vernetzten, hochmodernen Laborumgebung liegt auf der Hand; allerdings befinden sich die meisten Unternehmen noch in der Pilot- oder Proof-of-Concept (PoC)-Phase. Nur eine von zehn der untersuchten Organisationen hat ihre Initiativen zur Labortransformation bereits teilweise oder vollständig skaliert.

Auf ihrem Weg zu modernen, digitalisierten Laboren stehen Pharma-Unternehmen vor zentralen Herausforderungen in Bezug auf Daten und Technologie, Prozesse und Fachkräfte. Darüber hinaus birgt die Entwicklung innovativer und neuartiger Therapien Probleme, da Prozesse noch komplexer werden. Der Studie zufolge stufen die meisten Unternehmen die Komplexität der Prozesse (92 Prozent) und datenbezogene Probleme (90 Prozent) als die größten Herausforderungen für Labore ein.

Dabei bleibt auch für die Labore der neuen Generation entscheidend, dass sie Fachleute mit der richtigen Analytik-Expertise beschäftigen, um aus den verfügbaren Daten Erkenntnisse zu gewinnen. Die überwältigende Mehrheit (97 Prozent) der Unternehmen hat jedoch Schwierigkeiten dabei, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen einzustellen, die sowohl über Fachkompetenz als auch über Kenntnisse in den Bereichen Digitalisierung und Daten verfügen.

Vorreiter-Unternehmen profitieren bereits von den Vorteilen

Während viele Unternehmen sich noch in der Anfangsphase der Labor-Transformation befinden, verzeichnen ‚Leader'[3], die bei der Modernisierung führend sind, bereits beträchtliche Vorteile: Sie berichten von einem Rückgang der Fehler, gestiegenen Zulassungsraten und optimierten Kosten. Darüber hinaus konnte die Hälfte der Vorreiter die Markteinführungszeit durch Maßnahmen der Labor-Transformation verkürzen – gegenüber nur 23 Prozent derer, die noch an Beginn stehen[4].

Die Vorreiter erzielen zudem Nachhaltigkeitserfolge: Fast 36 Prozent dieser Unternehmen konnten ihre CO2-Bilanz aufgrund von Initiativen zur Labormodernisierung verbessern, während dies nur 18 Prozent derer, die erst am Beginn der Transformation stehen, gelang.

Methodik

Im Rahmen dieser Studie befragte das Capgemini Research Institute im Oktober 2023 mehr als 700 Personen aus 235 Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen. Die Befragten waren in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Qualitätssicherung und Prozessentwicklung tätig; sie kamen aus den USA, Großbritannien, der Schweiz, Frankreich, Deutschland, Japan und Indien. 85 Prozent der untersuchten Unternehmen haben einen Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar und 15 Prozent der Unternehmen liegen in der Spanne von 500 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar. Die Befragten befanden sich auf Direktorenebene oder höher und gehörten verschiedenen Fachbereichen an, darunter Forschung und reklinische Studien, klinische Studien, Entwicklung von Analyseverfahren, Produktionsprozessentwicklung, Zulassungsverfahren, Pharmakologie und Produktsicherheit, Informations-/Digitaltechnologie, Daten und Analytik sowie Innovation.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Partner für Unternehmen bei der Steuerung und Transformation ihres Geschäfts durch den Einsatz von Technologie. Die Gruppe ist jeden Tag durch ihren Purpose angetrieben, die Entfaltung des menschlichen Potenzials durch Technologie zu fördern – für eine integrative und nachhaltige Zukunft. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste und diverse Organisation mit einem Team von rund 350.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern. Eine 55-jährige Unternehmensgeschichte und tiefgehendes Branchen-Know-how sind ausschlaggebend dafür, dass Kunden Capgemini das gesamte Spektrum ihrer Geschäftsanforderungen anvertrauen – von Strategie und Design bis hin zum Geschäftsbetrieb. Dabei setzt das Unternehmen auf die sich schnell weiterentwickelnden Innovationen in den Bereichen Cloud, Data, KI, Konnektivität, Software, Digital Engineering und Plattformen. Der Umsatz der Gruppe lag im Jahr 2022 bei 22 Milliarden Euro.

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[1] Diese ‚Next-gen Labs‘ sind Labore, die ihre Technologie, Infrastruktur, Arbeitsweise und Qualifikationen kontinuierlich weiterentwickeln.

[2] Große Pharma-Unternehmen sind definiert als jene mit einem Jahresumsatz von 10 Milliarden Dollar oder mehr.

[3] ‚Leader‘ sind jene Organisationen, die sowohl hinsichtlich der Grundlagen (wie Tools, Technologien, Daten, Architektur und Konnektivität) als auch bei den ‚Enablern‘ der Labor-Transformation (wie Vision, Strategie, Mitarbeitende, Prozesse, Kultur und Expertise) führend sind.

[4] Diese ‚Beginner‘ sind jene Organisationen, die sowohl bei den Grundlagen als auch bei den ‚Enablern‘ der Labor-Transformation zurückliegen.

Pressekontakt:
Kora Alice Lejko
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Quelle: ots